Plauderei im Cafe – Kuppelpelz

geplauderDie Tische im Cafe waren alle besetzt.
Die junge Frau die herein kommt und sich suchend umschaut nach einem freien Tischchen dreht sich enttäuscht um und will schon wieder aus der Tür gehen.
Ein junger Mann mit nahezu schwarzen Haaren, die er offenbar mit viel Gel gebändigt hat, erhebt sich und ruft der Frau zu, dass sie gerne an seinem Tisch Platz nehmen darf, wenn sie das möchte.
Sehr erfreut nimmt sie das Angebot an. Der Mann hilft ihr auch noch vollkommen Gentleman, aus der Jacke und hängt diese auf den nebenstehenden Kleiderständer.
Danach vertieft er sich wieder in sein Ebook.
Die Serviererin, die die Situation beobachtet hat, eilt sogleich herbei und nimmt die Bestellung von einem Kaffee und einem belegten Brot auf.
Nun sitzen sich die beiden fremden Menschen gegenüber und schweigen.
Die junge Frau nestelt in ihrer Handtasche herum und zieht dann erleichtert ihr Handy daraus hervor.
Am Nebentisch sitzt die geschwätzige Frau Winter, sie ist bekannt dafür, dass sie alle Leute im Cafe und auch anderswo anredet und sie in ein Gespräch verwickelt.
Ihre Stimme ist laut und schrill und an sich kann man sich kaum einer Unterhaltung entziehen, wenn man nicht völlig unhöflich sein möchte. Auch wenn ihr ein Gast mal sagt, dass er ungestört sein möchte, redet sie munter weiter.
Als sie nun die beiden Leutchen da am Nebentisch sitzen sieht, jeder vertieft in Ebook und Handy, gefällt ihr das gar nicht.
“Also so wird das nichts mit euch zwei” spricht sie im breiten Wiener Dialekt.

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Frage des Tages – Gewohnheiten

nasebohrenJeder von uns hat allerlei Gewohnheiten, manche sind gut und manche sind eher schlecht.
Ich beobachte immer mehr, dass viele Leute in der Nase bohren, wenn sie sich unbeobachtet fühlen. Manche sagen dazu auch “popeln”
Wenn man nicht grad mit sich allein ist, ist das für mich eine eher schlechte Gewohnheit.
Mir graust es davor. Andere wiederum sagen, dass es Schlimmeres gibt.

Die Frage dazu:

Fragezeichen1
Was ist für euch eine wirklich schlechte Gewohnheit ?
Gehört in der Nase bohren dazu ?

Kein freier Sitzplatz im Bus

busEs schüttete wie aus “Schaffel” wie man bei uns in Wien sagt und dazu ging ein ziemlich heftiger Wind.
Echt grausliches Novemberwetter, mitten im Februar.
Alle Menschen auf der Straße hatten es eilig um irgendwie ins Trockene zu kommen.
Ich war auch schnellen Schrittes unterwegs, mit einem Schirm, der zwar den Regen abhielt, wenn es windstill war, für den Sturm aber nicht gerüstet war, weil er sich mehrmals umgedreht hat und ich dafür immer eine 3. Hand gebraucht hätte um ihn wieder seiner Aufgabe zuzuführen.
Was war ich froh, dass der Bus in den ich einsteigen wollte, schon in der Station stand, mit laufendem Motor, was so viel bedeutete, dass er eigentlich schon abfahrbereit war.
Im Inneren des Busses musste ich mich erstmal meines Schirms entledigen, was nicht einfach war, denn der war ja tropfnass. Dabei hab ich wohl den jungen Mann, der auf dem Einzelsitz (das ist mein bevorzugter Platz) saß, ein wenig angespritzt.
Der war aber gar nicht böse, sondern lachte freundlich und seine großen schwarzen Augen blinzelten mir lustig zu. Ich entschuldigte mich vielmals bei ihm und er antwortete mir in einer mir unverständlichen Sprache.
Wir haben uns zwar gegenseitig sprachlich nicht verstehen können, aber wir wussten beide worum es ging.
Als ich meinen widerspenstigen Schirm endlich gezähmt hatte und mich nach einer Sitzgelegenheit umsah, stellte ich fest, dass der Bus sehr voll war. Kein einziger freier Sitzplatz.
Und just in dem Moment fuhr der Bus auch schon los. Fast wäre ich auf dem Schoss des jungen Mannes gelandet, das wäre sehr peinlich gewesen.
Der Mann aber stand sofort auf und bot mir seinen Platz an.
Was für ein Glück, so ein höflicher junger Mann, mit Humor und guten Manieren, sowas kommt einem ja heutzutage nicht mehr so oft unter. Und mein Lieblingsplatz war das auch noch dazu.
Das war offenbar mein Glückstag.
Obwohl – ich dachte mir dann schon, jetzt sieht man mir offenbar mein Alter schon an, wenn die Jüngelchen aufstehen und mir ihren Platz anbieten. Passiert mir in letzter Zeit schon öfter mal.
Erst hab ich ja immer dankend abgelehnt, weil ich mir dachte, na so alt bin ich auch noch nicht. Inzwischen nehm ich jeden Sitzplatz den ich bekommen kann. Ist halt doch bequemer als zu stehen.
Und ich muss gestehen, es gibt schon immer noch gut erzogene junge Menschen, die es von ihren Eltern (oder von wem auch immer) gelernt haben, dass man zumindest fragt, ob ein ältere Mensch seinen Sitzplatz haben möchte.
Man darf wirklich nicht immer über “diese Jugend” herziehen.
Meint ihr nicht auch ?

 

Urheberrechte/© Andrea Voss

Die Frage des Tages – Glücksbringer

gluecksbringer2Mir hat vor 2 Jahren, als wir in Istanbul waren, ein Restaurantbetreiber, einen blauen Stein geschenkt, auf dem ein Auge sichtbar ist. Diese Symbole bekommt man in Istanbul an jeder Ecke, das Auge soll vor dem bösen Blicken der Mitmenschen bewahren.
Diesen Stein hab ich immer noch bei mir und ich denke er bringt mir Glück.

Die Frage des Tages:

Fragezeichen1
Habt ihr einen Glücksbringer ?
Wenn ja, woher habt ihr ihn und tragt ihr ihn immer mit euch ?

Plauderei im Cafe – Der lästige Abfall

geplauderEs war früh am Morgen, die kleine Serviererin, die heute Dienst hat, schaut sich nochmal schnell in den Spiegel ob die Frisur sitzt und der Lippenstift schön glänzt, dann nimmt sie die Schlüssel und sperrt die Eingangstür zum Cafe auf.
Der erste Gast, wird wie jeden Tag der Herr Kraus sein. Er trinkt einen Kaffee und isst ein Kipferl dazu, sein Frühstück. Herr Kraus spricht nicht viel, nimmt sich eine Zeitung und blättert sie kurz durch, trinkt den Kaffee und beißt dreimal vom Kipferl ab, dann ist es weg, sein Frühstück beendet und er geht, nachdem er das Geld auf die Theke gelegt hat.
Danach wird es spannend, denn die kleine Serviererin wettet mit sich selbst, wer als nächstes kommt um zu frühstücken.
Heute muss sie allerdings eine Weile warten und sie putzt inzwischen die Vitrine, obwohl die ohnehin spiegelblank ist, aber wenn sie nur rumsitzt bekommt sie ein schlechtes Gewissen, weil das aussieht als hätte sie keine Arbeit.
Und da öffnet sich auch schon die Tür und Bertl und Johann kommen herein. Die beiden Männer setzen sich an einen der Tische und bestellen Kaffee und Wasser.
Bertl trägt ein blaues Sackerl mit sich und stellt erschrocken fest, dass er vergessen hat, den Müll den ihm seine Frau an der Tür in die Hand gedrückt hat, in den Müllraum zu bringen.
Er stellt den Beutel neben sich und nimmt sich vor, ihn gleich zu entsorgen, wenn er seinen Kaffee mit dem Johann getrunken hat.
Johann fragt ihn so nebenbei ob er und seine Familie denn auch den Müll trennt.

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