Vorbei…

Tja, nun ist Weihnachten vorbei.
Und ich weiß nicht, ob ich froh darüber sein soll oder ob es schade ist ?
Es waren schöne Tage, mit lieben Besuchen, gutem Essen und ein paar Schluck guten Wein.
Vor mir liegen nun ein paar Urlaubstage, die ich richtig genießen werde.
Denn dann kommt ein neues Jahr, mit vielen schönen Vorhaben.
Ja, Vorhaben, keine Vorsätze.
Denn ich habe die Erfahrung gemacht, dass Vorsätze nur dazu da sind, dass man sie nicht einhält.
Also sind es vorhaben, da fällt es leichter sie in die Tat umzusetzen.

Stille Nacht…

… die gibt es in unserer Gegend nicht.

Offenbar haben einige Mitmenschen keinen Kalender oder verwechseln Weihnachten mit Silvester.
Es muss unheimlich aufregend sein, diese Piraten in unseren Innenhof abzufeuern.
Wobei ich ja zu Silvester noch einiges an Verständnis aufbringen kann, wenngleich es mich da auch nicht freut, wenn diese Menschen nicht nur um Mitternacht, sondern schon den ganzen lieben langen Tag knallen.
Mir gibt diese Knallerei nichts, weder zu Silvester noch sowieso.
na das wird eine laute Woche werden.

Als es plötzlich kein Christkind mehr gab

Ich war ca. 8 oder vielleicht auch schon 9 Jahre und die Weihnachtszeit war für mich etwas ganz Besonderes. Damals glaubte ich auch noch an das Christkind.
Meine Eltern gaben sich auch ganz besondere Mühe, mir diesen Glauben zu erhalten, auch damit meinem kleiner Bruder, der damals erst vier Jahre alt war, dieser Glaube noch lange erhalten bleiben möge.
Vor Weihnachten war es nun auch Tradition, dass ich einen Wunschzettel geschrieben habe, der ins Fenster gelegt worden ist und eine brennende Kerze dazu gestellt wurde, damit die Englein oder das Christkind auch den rechten Weg finden.
Wenn das Christkind den Zettel abgeholt hatte, dann lag da ein Engelshaar oder ein Lamettafaden, was uns Kindern bestätigte, dass es wirklich das Christkind war, das den Wunschzettel abgeholt hat.
Auf diesem Wunschzettel stand, unter vielen anderen Sachen, auch eine Schultasche. Ich hatte bis dahin mit einer alten, gebrauchten Tasche vorlieb nehmen müssen und es war ein ganz großer Wunsch von mir, eine neue, schöne Ledertasche zu haben, mit Trageriemen um sie auf dem Rücken zu tragen.

Wie man nun ja schon aus meinen anderen Geschichten weiß, war ich sehr oft allein zu Hause und ich habe mich mit Vorliebe verkleidet.
Dazu habe ich alte Klamotten meiner Mutter, ihre Stöckelschuhe und Handtaschen verwendet.
Alte Klamotten deswegen, weil Mama da sehr heikel war, was ihre Garderobe anbelangt, aber ein paar alte Röcke, Blusen oder Kleider fand ich im Schrank immer wieder.

In der Adventzeit überkam mich mal wieder die Verkleidungslust und ich stöberte in Mutters Kleiderschrank und plötzlich lag sie vor mir, die so sehnlich herbei gewünschte Schultasche. Meine Augen wurden riesengroß und mein Herz klopft ganz laut.
Wie kam denn diese wunderschöne, hellbraune Ledertasche in den Schrank meiner Mutter ?
Konnte es sein, dass das Christkind schon da gewesen ist ?
Aber wieso war sie denn nicht verpackt, in dieses herrlich raschelnde Weihnachtspapier mit der schönen Schleife drauf ?

Und da fiel es mir wie Schuppen von den Augen ?
Konnte es sein, dass diese Tasche meine Eltern gekauft hatten – und es gar kein Christkind gab ?

Mein Schulfreund Ernsti hatte erst vor ein paar Tagen so eine komische Andeutung gemacht und gemeint, nur Babys glauben, dass es ein Christkind gibt.
Offenbar war ich nun kein Baby mehr, aber die Enttäuschung in meinem Herz war riesengroß.

Im Laufe des Advents sammelten sich im Kasten meiner Mutter noch eine Menge anderer Geschenke, bis ins letzte Detail wusste ich was mich unter dem Christbaum erwartete.
Klar freute ich mich über die Geschenke, vor allem über die Schultasche, aber Weihnachten war ab da nicht mehr das was es vorher war.

Niemand hat mich aufgeklärt, niemand hat mir konkret erzählt, dass es kein Christkind gab. Meine Eltern gaben sich weiterhin alle Mühe, dass ich weiterhin *glaubte* und ich hab ihnen die Freude gemacht und so getan, als ob ich es täte.

Irgendwann hab ich mich gerächt – als mein Bruder so ca. 8 Jahre alt war, da hab ich ihm die Verstecke meiner Mutter gezeigt – und ab da glaube er es natürlich auch nicht mehr, dass es ein Christkind gab.
Eines Tages dürfte meine Mutter allerdings unser *Gestirl* bemerkt haben, denn ab da waren die Weihnachtsgeschenke nicht mehr offen in ihrem Schrank, sondern immer gleich verpackt, so dass man nur noch ahnen konnte was drinnen war.
Aber den Glauben ans Christkind gab uns das auch nicht mehr zurück.

Eine Gans zu Weihnachten

Zu Weihnachten gehört eine Gans auf den Tisch…… öööhmm wirklich ?
Also nein, bei uns ganz sicher nicht.
Mir ist das zu gefährlich.
Bei uns gibt es seit Jahren Fondue.
Und falls jetzt jemand meint, das wäre erst gefährlich, von wegen offenem Feuer und so, der weiß nicht, dass ich panische Angst vor offenem Feuer habe und wir Fondue daher elektrisch machen.
Also ganz ungefährlich, weil auch nicht mit Öl, das ja spritzen könnte, sondern mit Suppe.
Die essen wir dann am Christtag und die ist jedes Mal köstlich.

Und wieso Gans bei uns gefährlich ist ?
Nun ja, also vor einigen Jahren, da haben wir noch in unserer alten Wohnung gewohnt, da hab ich mich mal verleiten lassen und hab eine Gans für Weihnachten gekauft.
Diese dann gut gewürzt und in Ermangelung eines Bräters auf einem Backblech gebraten.
Na wer weiß, wie viel Fett aus einer Gans ausbrät, der ahnt jetzt schon Fürchterliches.
Erst habe ich es ja noch geschafft, das Bratfett aufzufangen und abzugießen, aber dann ist mir ein Telefonat dazwischen gekommen – und dann ist dieses doofe Fett aus dem Backblech ausgeronnen und aus dem Herd raus getropft, als ich die Backofentür aufgemacht habe, kam ein ganzer Schwall dieses Fettes raus und nach dem ersten Aufwischen war die Küche so glatt wie ein Eislaufplatz.
Wir sind gerutscht und geschlittert, die Küche war eigentlich nicht wirklich mehr betretbar
Ich hab dann nur noch gewischt und abgeschöpft und schnell wieder gewischt usw. – und das am Hl. Abend, wo ich doch sowieso immer so im Stress bin, mit Baum schmücken, Packerl machen, Mann beruhigen, der noch viel mehr gestresst ist und Kind verscheuchen, das damals noch relativ klein war.

Und seither gibt es bei uns Fondue elektrisch und keine gefährliche Gans.
Die im übrigen auch nicht mal gut war, weil viel zu trocken, was mich nicht gewundert hat, weil der ganze Saft und das Fett war ja am Küchenboden.

Frohe Weihnachten !!!

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