Die Frage des Tages – Nachbarschaft
Nachbarschaft:
Bei diesem Wort schwingen Nostalgie, Gemeinschaft, Verbundenheit mit. Die Kinder spielen gemeinsam im Hof. Man kennt sich, grüßt bei der Begegnung im Stiegenhaus nicht nur höflich.
Und kleine Gefälligkeiten, wie die Blumen des Nachbarn zu gießen oder kurz auf dessen Kinder aufzupassen, gehören fast schon zum guten Ton.
Doch diese Zeiten sind lange vorbei.
Hinter welcher Tür die Familie mit dem kleinen Kind haust oder wie die freundliche alte Dame in der Nebenwohnung heißt, wissen die wenigsten.
Laut einer Studie der Uni Wien kennt in Österreich nur jeder Zweite seine Nachbarn und Nachbarinnen. –
Quelle: derstandard.at
Dazu meine heutige Frage des Tages
Kennt ihr alle Leute in eurem Haus ?
Habt ihr Kontakt zu euren direkten Nachbarn ?
Fällt euch auf, wenn ihr eure Nachbarn länger nicht seht ?
Liebe Andrea, gute Frage …
Ich kannte die Nachbarn in der Stiege meistens auch nur vom Sehen – außer Grüßen spielte sich nicht viel ab. Morgens aus dem Haus, abends wieder heim, da war ich schon froh, nach dem stressigen Arbeitstag lieber meine Ruhe zu haben. Aber ich glaube, die meisten hatten das so ähnlich praktiziert; wobei ich nicht beurteilen kann, was tagsüber so lief.
Aber du hast schon recht, die Menschen schotten sich immer mehr ab – man muss ja heutzutage nicht mal unbedingt in ein Geschäft einkaufen gehen; man kann ja nahezu alles online bestellen und Communities für online Freundschaften findet man auch schon auf jeder Plattform im Internet.
Man kann sich also auch austauschen, ohne sich persönlich treffen zu müssen; das ist mit Menschen auch viel einfacher, die viel weiter weg leben. Dazu hatte man früher nicht solche Möglichkeiten.
All das macht es den Menschen das sogenannte Miteinander bzw. die Kommunikation bequemer, aber das persönliche bleibt halt auf der Strecke. Vielleicht wird gar nicht mehr so viel Wert darauf gelegt? Kann sein. Hauptsache, die Internetverbindung funzt, schon befindet man sich inmitten der großen Welt, ohne Grenzen – wozu noch ausgehen? :-))
LG, Ida
(von poetischeART)
In meinem Haus gibt es über 70 Wohnungen und ich denke ich kenn vielleicht 50 Personen vom sehen im Aufzug…etc. Weiß aber meist nicht, wo sie genau wohnen und wer mit dem ;-) Gerade die von meinem Stock (10 Wohnungen mit meiner) kenn ich eine Spur besser, aber auch da wird zu 95% nur gegrüßt. Manchmal sehe ich jemanden in kurzer Zeit relativ oft, dann wieder viele Monate gar nicht, die Hälfte von meinem Stockwerk seh ich meist nur 1-2x im Jahr wenn überhaupt….
Für mich ist das aber ok, ich bin eher ein Einzelgänger und steh nicht besonders auf oberflächlichen Small Talk. In einem Haus wie von dir oben beschrieben würd ich mich vermutlich nicht wohl fühlen.
es ist städtisch leider so und eher traurig. meine direkten nachbarn kenne ich schon, aber mehr auch nicht…es sind 35 mietparteien. man sagt sich zwar “guten tag” aber mehr wird es selten. obwohl ich durch unseren hund schon mehr in kontakt komme. da bricht der hund die barriere auf. die alteingesesenen im haus kümmern sich schon bei urlauben um die post und blumen.
Alle Nachbarn kennen: nein. Das wären auch zu viele in diesem großen Haus.
Ich habe Kontakt zu vielen im Haus, aber nicht zu den direkten Nachbarn. Nebenan wohnt ein älterer Russe, sehr mundfaul, kaum Deutschkenntnisse … aber ein lauter Musikhörer. Besonders morgens. Das ist alles was ich weiß. Seinen Namen kenne ich nicht.
Im Haus verteilt kenne ich aber einige andere Leute … namentlich und auch ganz gut.
In der Stadt, und besonders in einem so großen Haus, ist diese gewisse Anonymität wohl normal so.
Wir wissen, wer in unserem Haus wohnt. Direkten guten und freundschaftlichen Kontakt haben wir zu unseren Nachbarn auf der Etage. Wir haben in der Bauphase schon im Rohbau auf der Dachterrasse auf Eimern sitzend am Sonntagnachmittag Kaffee getrunken.
Du fragst nur die Großstädter, nehm ich an ;) – ich schätze, die meisten anderen werden ihre Nachbarn kennen *g*.
Die Anonymität ist sicher in den Städten größer als im ländlichen Gebiet, keine Frage. Trotzdem muss ja nicht den Nachbarn kennen, bedeuten, dass man sich wirklich kennt.