Blog-Talk am Dienstag

Da die *Dienstagsfrage ” Nicht mehr wirklich so gut ankommt, hab ich mir mal probehalber was Neues einfallen lassen.

BLOG TALK am Dienstag
Plaudern über Dies und Das !

Das ist mir gestern eingefallen, als ich mit einer Bekannten telefoniert habe.
Sie hat sehr betagte ‘Eltern, die Mutter seit vielen Jahren mal mehr und mal weniger pflegebedürftig.
Der Vater zwar noch recht rüstig, aber seine Frau zu pflegen, dazu ist er einfach nicht in der Lage.
Meine Bekannte ist noch nicht ganz 60, Lehrerin und muss noch bis 65 arbeiten.
Sie versucht so gut sie kann in ihrer Freizeit für ihre Eltern da zu sein, was sehr anstrengend ist und teilweise auf Kosten ihrer Ehe geht. Ihr Mann möchte nun, dass sie ihre Mutter in ein Pflegeheim gibt. Aber das kann ja nicht sie allein entscheiden.
Weder ihre Mutter, noch ihr Vater stehen dem positiv gegenüber.
Der Vater meint: “Wenn du keine Zeit mehr für uns hast, dann mach ich die Mama halt allein”
Dass das nicht geht, weiß meine Bekannte und sie bemüht sich jetzt eine Pflege für zu Hause zu organisieren, was aber sehr aufwendig ist, also nicht die Pflegerin an sich, sondern die Organisation.

Sie gibt ihrem Mann die “Schuld”, weil der kein Verständnis hat.
kann er halt auch schwer haben, seine Eltern sind früh, bei einem Unfall verstorben.

Was würdet ihr in dem Fall tun ?
Leben eure Eltern noch ?

(Ich schreib dann in einen der Kommentare meine Meinung dazu)

12 Kommentare

  • Susanna

    Puh das ist eine extrem schwierige Situation, schade dass der Vater da so uneinsichtig ist. Denn voll arbeiten und dann noch die Eltern pflegen, das hätte ich mir ev. vorübergehend vorstellen können aber nicht jahrelang. Deine Bekannte lebt schließlich auch nur einmal und ich versteh da schon, dass ihr Mann sagt diese Belastung darf kein Dauerzustand werden bzw. immer noch mehr werden. Ich würd auf jeden Fall versuchen, ob eine 24h Hilfe irgendwie machbar ist, da bleibt eh noch immer genug zu organisieren etc. aber zumindest wäre es eine große Erleichterung. Ich bin sehr froh, dass sich meine Schwester bei unserer Mutter damals mit der 24h Hilfe durchgesetzt hat.

    • Ich hab ja inzwischen wieder mit meiner Bekannten telefoniert und durch meine Fragen an sie, hat sich ein Gespräch mit ihrem Mann ergeben.
      Sie ging ja davon aus, dass er eifersüchtig sei und sie mehr für sich haben möchte, aber das allein war nicht der Grund, es kommt da tatsächlich die Sorge dazu, dass ihr das alles zu viel werden könnte.
      Und auch, dass es immer mehr werden könnte, denn die Pflegefälligkeit der Mütter wird ja von Mal zu Mal mehr.
      Irgendwann wird vermutlich auch der Vater nicht mehr so können wie jetzt.

      Momentan haben die Eltern jetzt jemand gefunden, der Hilfestellung gibt, auf privater Basis.
      Einkaufen gehen, Rezepte vom Arzt holen, Apotheke ect.

      Das ist schon eine Erleichterung und auf längere Zeit werden sie eine Pflegekraft holen.

  • Jeder Fall liegt anders und für jeden Fall muss eine eigene Lösung gefunden werden. Grundsätzlich bin ich dafür, die Eltern solange es geht, in ihrer Umgebung zu lassen und dort zu pflegen. Aber man muss es auch können, und der Partner muss mitmachen.

    Unsere Eltern wohnten eine gute halbe Stunde Fahrzeit entfernt, und wir hatten alle einen Job. Es war also schwierig ständig da zu sein. Unser Vater wurde von unserer Mutter mit großartiger Unterstützung des Pflegedienstes gepflegt. Da war sie noch fit.

    Als unsere Mutter nicht mehr alles alleine schaffte, haben wir gemeinsam mit ihr und unseren Männern beschlossen, dass sie zu uns ziehen soll. Hier hätte sie eine eigene kleine Wohnung gehabt und wäre trotzdem nicht allein gewesen. Sie hatte zwar zugestimmt, wollte aber wahrscheinlich nicht mehr umziehen und ist drei Tage vor dem Umzug ruhig eingeschlafen.

    • Das mit deiner Mutter ist sehr traurig.
      Aber wie du sagst jeder Fall liegt anders
      In erster Linie muss der Mensch der pflegebedürftig ist das selbst entscheiden, zumindest, solange er dazu in der Lage ist.
      Um das herum müssen die Angehörigen dann organisieren, ob it mobilen Pflegekräften oder mit 24 Stundenbetreuung, kommt drauf an, wie viel Pflege erforderlich ist.
      Den finanziellen Aspekt darf man dabei allerdings auch nicht vergessen.

  • Die Pflege der Eltern ist sehr anstrengend, davon kann jeder ein Lied singen, der jemals in dieser Situation war. Vielleicht wären sie tatsächlich besser in einem guten Heim aufgehoben, aber das kann man hier nicht beurteilen. Ein guter Hausarzt hat da mehr Einblick und kann objektive Empfehlungen geben.

    Worum geht es dem Ehemann deiner Bekannten? Wenn deine Bekannte ihre Eltern versorgt und betreut weiß, hat sie dann wieder Zeit, sich mehr um ihre eigenen Bedürfnisse zu kümmern oder schlüpft der Ehemann umgehend in die frei gewordenen Kapazitäten und deine Bekannte hat genauso Stress wie bisher?
    Ist die Drohung “Scheidung” ein Weckruf, weil er nicht zusehen möchte, wie sich seine Frau fertig macht oder ist es Erpressung?

    • Hallo Hermine !

      Zuerst ein herzliches Willkommen hier im PeggyTalk.
      Freu mich sehr, dass du zu uns gefunden hast.

      Dass der Ehemann meiner Bekannten sich Sorgen macht, dass es ihr zu viel werden könnte, habe ich persönlich nicht bedacht.
      Wie meine Bekannte es geschildert hat, habe ich eher angenommen, dass er sie erpressen will, weil sie zu wenig Zeit, neben ihrem Job als Lehrerin, für ihn hat..
      Natürlich ist ihre Schilderung einseitig und nur aus ihrer Sicht. Leider kenne ich den Mann nur sehr flüchtig und kann daher nicht einschätzen, was die Wahrheit ist. Es könnte natürlich sein, dass er in Sorge ist.

      Ich werde morgen sowieso mit ihr telefonieren und ganz vorsichtig das Thema anschneiden.
      War ein sehr guter Einwand von dir, danke dafür !

  • Marion

    Ich würde schon berücksichtigen was sie möchten. Meine Eltern leben leider schon lange nicht mehr und ich kenne keine richtig “alte Eltern” Meine Mutter war immer fit…sie hat das Schicksal ein Glyblastom beschwert. Was ihr nur noch nach Diagnose paar Monate blieb. Ich war täglich im Krankenhaus und habe mit meinen Bruder mein Vater betreut… Er hatte MS… Ein Altenpflegeheim wäre nie in Frage gekommen. Wir hatten dann für mein Vater eine geriatrische Tagesstätte besorgt. Das heißt er war WE und Abends immer zu Hause. Tagsüber hatte er Abwechslung Unterhaltung und auch die Fähigkeit die jeder hat gefördert. Tagesausflüge wurden gemacht usw. So etwas gibt es in Berlin und ich muss sagen das hat ihn noch Lebenszeit geschenkt. Ob es das hier in der Form in Österreich gibt weiß ich nicht.
    Mit meinem Bruder habe ich mir die Pflege geteilt. Also ich denke das man den Eltern zwar nix schuldig ist aber für mich war es selbstverständlich das so zu machen.

    • Ich bin auch nie in die Situation gekommen, meine Eltern sind beide sehr früh verstorben und meinen Brüdern und mir ist so eine Situation erspart geblieben.

      Für meine Bekannte ist es schwierig, die Balance zwischen ihren Eltern und ihrem Ehemann zu finden.

  • teafortwo

    Ich finde den Ansatz bedenklich, dass man davon redet, jemanden “in ein Pflegeheim zu geben” – denn das kann man ja nicht über den Kopf der Person hinweg machen! Als ob der Mensch ein Möbelstück ohne eigenen Willen wäre…

    Und wie so oft gibt es sicher nicht DIE Lösung… Da hat keiner recht – und man muss sich zusammensetzen und besprechen, was für wen wie möglich ist.

    Schwierig ist die Haltung des Vaters – das kenne ich von einer Freundin, die lange beide Eltern in deren Wohnung versorgt hat. Der Vater nahm das als selbstverständlich und war eher undankbar…

    • Meine Bekannte möchte ihre Mutter ja auch nicht in ein Pflegeheim geben, sie betreut die Eltern schon eine lange Zeit, es ist ihr Ehemann der das fordert, weil er sich anscheinend zu wenig beachtet fühlt und auch schon das Wort Scheidung in den Raum gestellt hat.
      Es kommt der Zeit ohnehin nicht in Frage weil beide Elternteile sich dagegen aussprechen.

  • Since

    Ich bin generell von Pflege zu Hause überzeugt und es gibt genug Hilfestellungen für Angehörige um die Organisation zu erleichtern
    Ein Heim wäre die letzte Option
    Ein wenig kann ich den Ehemann schon auch verstehen. So eine Situation ist sehr belastend für die Tochter aber auch für die Familie.

    .

    • Ich geb zu ich zu mir schwer, Verständnis für den Ehemann zu finden.
      Ich würde ihm raten, sich an der Pflege zu beteiligen, mit Einkaufen, Besorgungen echt., anstatt zu Hause zu sitzen und zu meckern.

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