Frl Yvi – wird Prinzessin

Zeichnung: Dominik Voss

Seit ihrem Date mit Mo sind nun einige Tage vergangen, an denen haben sich weder Mo noch Patrick gemeldet.
Yvi ist richtig verstört, ständig überlegt sie, was sie bei wem falsch gemacht hat.
Aber nachlaufen und nachfragen will sie auch nicht.
Da sie aber mit der verunfallten Großmutti ohnehin einiges zu tun hatte, waren die Tage schneller um als sie schauen konnte.
Die Großmutti erwartet, dass sie jeden Tag im Krankenhaus besucht wird und hat für ihre beiden Enkelinnen jede Menge Aufgaben.
Da war denn auch die OP, die nicht so einfach war, weil die alte Dame ein leichtes Herzleiden hat und da haben sich Yvi und Anna große Sorgen gemacht.
Trotzdem schaut Yvi sehr oft am Tag auf ihr Smartphone, ob sich einer der beiden Herren gemeldet hat.
Aber nichts dergleichen passiert.
Irgendwann bittet sie Annchen ihr eine Nachricht zu schicken, damit sie weiß dass der Messenger richtig funktioniert.
Aber auch das war in Ordnung.
Annchen macht sich jeden Abend über Yvi lustig, hat aber auch keine Erklärung, warum sich keiner mehr meldet.
Bei Mo brennt auch seit Tagen am Abend kein Licht, sieht fast so aus, als ob er keinen Abend zu Hause wäre.
Am Wochenende wird es Yvi dann zu bunt und sie schreibt Patrick ein einfaches “Wie geht es dir ?”
Stundenlang kommt keine Antwort, aber dann ertönt das vertraute Geräusch des Messengers.
“Danke eh gut, hab immer noch Probleme mit Lisa”  – Lisa ist die Freundin, die so überraschend Schluss gemacht hat mit Patrick.
Da dämmert es Yvi, dass er offenbar immer noch um diese Beziehung kämpft und sie wünscht ihm nur alles Gute und versucht nicht mehr an ihn zu denken.
Mo aber war auch am Wochenende verschwunden.

Die Großmutti musste nun wieder mobil gemacht werden, momentan sitzt sie nur in einem Rollstuhl und scheucht die Krankenschwestern und ihre Enkelkinder durch die Gegend.
Als ihr der Arzt eröffnet, dass sie zu einer Mobilitäts-Reha muss, wies sie das ganz energisch von sich, aber alle reden ihr gut zu uns letzten Endes setzt sie ihre Unterschrift unter den Antrag und nimmt zähneknirschend zur Kenntnis, dass das eben sein muss.
Yvi und Anna versprechen, sie so oft es geht zu besuchen, seufzen aber innerlich, wel das noch anstrengender werden wird.
Nun müssen sie den Koffer für die Großmutti packen, Toilettartikel einkaufen und Reiseproviant vorbereiten.

Als sie an diesem Abend heim kommen, sehen sie Licht hinter den Fenstern von Mo.
Yvi ist sehr erleichtert und Anna meint, sie läutet gleich mal an und fragt ihn wo er denn die ganze Woche gewesen ist.
Yvi hält sie zurück, ds geht doch nicht, schaut ja so aus, als ob man ihn bespitzeln würde.
Das sieht das Annchen ein und sie machen einfach ein wenig Lärm vor ihren Wohnungen,
Wie auf Kommando öffnet sich Mos Tür und er begrüßt seine Nachbarinnen herzlich und plaudert auch gleich aus, dass er bei Freunden war.
Ganz spontan ladet er die beiden Mädchen auf einen Drink in seine Wohnung.
Die Mädchen sind überrascht, wie nett die Wohnung eingerichtet ist, richtig gemütlich.
Sie setzen sich in die Küche und Mo öffnet eine Flasche Sekt.
“Auf euch” prostet er ihnen zu und zwinkert dabei verschwörerisch.
Ihm ist nicht entgangen, dass beide Mädchen ein gewisses Interesse an ihm haben dürften.
Sie unterhalten sich eine Weile wirklich sehr gut, Yvi und Anna erzählen von der Großmutti und Mo muss herzlich lachen, denn er hat seine Großmutter immer nur Oma oder Omi genannt, aber Großmutti, das klingt in seinen Ohren sehr altmodisch.
Anna lacht mitunter eine Spur zu laut und gibt Mo sehr deutlich zu verstehen, dass sie ihn sehr gerne sieht.
Yvi hingegen ist ein wenig nachdenklich und möchte dann gerne gehen, während Anna noch gern geblieben wäre.
Mo verabschiedet sich von beiden mit einem Kuß auf die Wange und dabei flüstert er Yvi zu, “Bis bald, Prinzessin”.
Für einen Moment bleibt Yvi die Spucke weg und sie hofft sehr, dass Anna das nicht gehört hat.
Aber die war schon zwei Schritte weiter an ihrer Wohnungstür und klimpert laut mit den Schlüsseln.

Was wird das ? überlegt Yvi beim Einschlafen……

 

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