Die Frau Huber und der Herr Haller

frauhuber1Erinnert ihr euch noch, wer der Herr Haller ist ?
Richtig, der Uhrmacher, der die goldene Uhr vom Herrn Leo Huber wieder zum Laufen gebracht hat.
Als die Frau Huber ihn damals, nach dem Abholen der Uhr verlassen hat, hat sie dieses Schild Haller & Sohn entdeckt und sie war doch ziemlich neugierig, wo denn der Sohn des Herrn Hallers sei.
Bei ihren zwei Besuchen in der Uhrmacherwerkstatt hat sie immer nur den Herrn Haller allein angetroffen.
Und da er sie ja eingeladen hat, auf ein weiteres Tässchen Pfefferminztee, hat sie eines Nachmittags beschlossen, dem Herrn Haller einen Besuch abzustatten.
An dem Tag war das Wetter auch recht gut, kein Regen, kein Schnee, kein Glatteis und so machte sich die Frau Huber auf den Weg zum Uhrmacher Haller.
Die Tür war wieder versperrt und sie musste diesmal zwei Mal klopfen, eher der Herr Haller seine Schlüssel nahm und sie einließ.

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Die Frau Huber geht ins Theater

frauhuber1Zu Weihnachten hat die Frau Huber von ihrer Tochter ein Kuvert bei den Geschenken gefunden.
Erst war sie ganz erstaunt, weil sie dachte, die Linda hat ihr einen Brief geschrieben.
Aber nein, als sie das Kuvert öffnete, war da eine Theaterkarte drinnen.
Da hat die Frau Huber noch mehr gestaunt.
Die Linda hat ihr dann erzählt, dass sie sie erst in ein Musical einladen hat wollen, aber vor Weihnachten haben sie mal über Musicals geredet und die Frau Huber hat da gemeint, dass ihr die Musik zu laut wäre, da hat die Linda umdisponiert und Karten für ein nettes kleines Theater gekauft, in dem meistens Komödien gespielt werden, wo es eine richtige Bühne gibt, mit einem schönen Bühnenbild und wo die Schauspieler auch richtige Kostüme und nicht nur Nachthemden tragen.
Erst war die Frau Huber ja nicht so begeistert vom Theater gehen, weil die Karte war für einen Freitag und da war ja immer der Krimi im Fernsehen. Aber jetzt gab es die Karte schon mal und da würde sie natürlich schon gehen und den Krimi Krimi sein lassen.
Die Linda hat sie die Woche vorher jeden Tag angerufen und sie dran erinnert, dass sie am Freitag ins Theater gehen.
Da hat sich die Frau Huber schon wieder geärgert, weil sie ist ja nicht dement, sie kann sich das Datum schon merken. » Weiterlesen

Frau Huber und das Internet

frauhuber1Wie ihr sicher wisst, hat Frau Huber kein Internet, es ist also nichts mit schnell mal ein Mail schreiben.
Und sie wehrt sich auch mit Händen und Füßen dagegen, sich einen Laptop zuzulegen.
Dabei ist sie eine absolut kluge Frau und ich bin mir sicher, sie würde die Handhabung eines PCs im Handumdrehen erlernen.
Auch sieht sie noch recht gut,  ja klar, sie hat eine Lesebrille, aber die haben ja auch viel jüngere Leute.
Ihre Tochter redet mit Engelszungen auf sie ein, sie würde ihr auch einen Laptop kaufen und sie erzählt ihr immer, dass sie dann doch mit ihren Enkelmädchen schneller in Kontakt sein könnte.

Doch die Frau Huber meint dann nur, dass sie mit der Laura und der Lucie ja ohnehin jeden Tag telefoniert.
Die Laura und die Lucie beknien ihre Oma jetzt auch schon, dass sie sich endlich Internet zulegen soll.
Die Frau Huber schüttelt aber nur verneinend den Kopf, sie will sich mit der modernen Technik nicht mehr auseinander setzen, sagt sie und hat insgeheim Angst, dass sie sich dumm anstellen könnte, wenn man ihr dazu was erklärt.

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Frau Huber und die schwarz-weißen Schuhe

frauhuber1Letztes Wochenende waren Laura und Lucie, die beiden Enkelmädchen der Frau Huber zu Besuch.
Frau Huber hat Palatschinken gemacht, die essen die beiden Mädchen ja so gerne und die Linda, ihre Mama, kocht sie nicht so besonders oft.
Vorher gabs eine Kartoffelsuppe, das war bei Frau Huber daheim, im Elternhaus schon so und später wollte der Leo das auch so, eine gute Suppe und danach was Süßes.
Nach dem Essen haben die Mädels mit der kleinen Mimi gespielt bis Laura zur Oma meinte, sie könnte ihnen doch eine Geschichte erzählen, etwas das sie erlebt hat, als sie jung war.
Schon oft hat die Frau Huber ihren Enkelinnen kleine Erlebnisse aus ihrer Kindheit erzählt und das gefiel den Kindern immer besonders gut an den Besuchen bei der Großmutter.
Frau Huber kramte nun also in ihren Erinnerungen, da fragt Lucie:”Oma, warst du auch einmal verliebt?”
Ja klar war die Frau Huber auch mal verliebt, aber nicht so oft. Sie war ja eine sehr hübsche junge Frau, besser gesagt ein sehr hübsches junges Mädchen und es hat sicher einige junge Männer gegeben die der Lintschi ein bisserl den Hof gemacht haben. Aber die Eltern waren streng und hätten es nicht geduldet, wenn sich ihre Tochter mit jungen Männern abgegeben hätte.
“Den Hof machen” – über den Ausdruck müssen die beiden Mädchen sehr lachen, das sagt heute kein Mensch mehr.
Ja und da gab es einen jungen Mann, den Robert, der ging in die  Schule nebenan.

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Frau Huber und die kleine Mimi

frauhuber1Das Kätzchen Mimi hat sich bei Frau Huber gut eingelebt.
Nachdem sie die Wohnung inspiziert hatte und das erste Mal am Futterschüsselchen genascht hat, war die Welt der kleinen Mimi offenbar in Ordnung. Hier fühlt sie sich wohl, hier ist sie zu Hause.
Die Hängematte, die die Frau Huber an der Heizung angebracht hat, hat Mimi sofort in Beschlag genommen.
Unglaublich dass so ein kleines Katzenkind gleich weiß, dass das Stück Stoff da an dem Heizkörper für sie bestimmt ist.
Auch das für sie bestimmte Körbchen hat sie ganz allein gefunden.
Frau Huber hat nun den ganzen Tag zu tun, sie schaut der Kleinen sehr gern beim Spielen zu und hat dadurch schon die eine oder andere Fernsehsendung verpasst. Das hat ihr aber gar nichts ausgemacht, denn das Ersatzprogramm war mindest genau so spannend.
Und Mimi scheint eine besonders kuschelfreudige Katze zu sein. Am Abend, beim fernschauen, rollt sie sich neben Frau Huber zusammen und stupst sie immer wieder an, wenn sie gestreichelt werden will.
Zu gern hätte sie im Bett bei der Frau Huber geschlafen, aber das hat sie sich vorher geschworen, Katze kommt nicht ins Bett.
Und seither ist die Schlafzimmertür der Frau Huber geschlossen, wenn sie zu Bett geht.

Mimi hat sich damit abgefunden. Erst maunzt sie ein paar Minuten vor der Tür, wohl in der Hoffnung, dass sich die Frau Huber erweichen lässt und sie doch ins Bett darf, dann aber trollt sie sich in ihr Körbchen und schläft dort tief und fest.
Am Morgen allerdings kennt Mimi kein Pardon, wenn sie der Hunger überkommt, dann wird laut gemaunzt, bis die Frau Huber im Bademantel auf der Bühne erscheint und die Futterschüssel füllt.
Die Beiden unterhalten sich auch schon sehr heftig.
Frau Huber erzählt Mimi aus ihrem Leben, von ihren Geschwistern und ihren Eltern und natürlich auch von ihrem Mann Leo. Mimi scheint das sehr zu interessieren, denn sie sitzt dabei auf Frau Hubers Schoß und spitzt die Ohren. Ab und zu antwortet sie miauenderweise sogar.
Es ist herzallerliebst den beiden dabei zuzusehen.
Sind ein richtig nettes Paar geworden, die Lintschi Huber und ihre kleine Katze Mimi.

Habt ihr eine Katze ? Oder ein anderes Haustier ?

 

Urheberrechte/© Andrea Voss

Frau Hubers Gedanken an der Supermarktkasse

frauhuber1Frau Huber gehört ja zu den geduldigen Menschen unter uns.
Wenn sie einkaufen geht, dann hat sie eher kein Problem damit, wenn sie an der Kasse warten muss.
Mir geht das ja völlig auf die Nerven, wenn da eine lange Schlange steht und keine zweite Kasse aufmacht.
Auch hab ich oft das Glück, dass es meist ein Problem an genau der Kasse gibt, an der ich mich angestellt habe.
Frau Huber ist da ganz anders.
Sie  schaut dann in den Einkaufswägen der vor ihr wartenden Personen um und überlegt, was die wohl aus den Dingen kochen werden, die sie eingekauft haben.
Unfassbar ist für sie, dass so viele junge Frauen (und auch Männer)  nahezu nur noch Fertigprodukte kaufen.
Da fragt sie sich tatsächlich ob die denn nicht auch ein wenig an ihre Gesundheit denken.
Schon klar, dass man wenig Zeit hat, wenn man Vollzeit arbeiten gehen muss.
Aber ihrer Meinung nach kann man auch aus frischen Zutaten in kurzer Zeit eine schmackhafte Mahlzeit zaubern,
Frau Huber kocht ja nur für sich allein und das ist oft gar nicht so einfach. Manche Gerichte schmecken halt nur wenn sie in einer entsprechend großen menge gekocht worden sind.
Da behilft sich Frau Huber schon auch mit ihrem Tiefkühlschrank. Darin finden sich fein säuberlich gestapelt kleine Dosen mit diversen Speisen, alles selbst gekocht. Alle Dosen werden akribisch genau beschriftet und mit Datum versehen.
Und diese Speisen werden dann an Tagen gegessen, wenn Frau Huber nicht kocht.
Manchmal kocht sie auch die Lieblingsspeisen ihrer Enkelmädchen und friert die ein und bringt sie dann in die Wohnung von Linda, ihrer Tochter.
Die freut sich immer, wenn sie damit wieder ihren Gefrierschrank auffüllen kann.
Aber zurück an die Supermarktkasse.
Erst vor ein paar Tagen sah Frau Huber, dass eine Mutter von einem Kleinkind unzählige Packungen Kartoffelpüree und Kartoffelteig im Einkaufswagen hat.
Die Frau sah wohl ihren erstaunten Blick und meinte sich rechtfertigen zu müssen, indem sie der Frau Huber erklärte, dass ihr kleines Mädchen so gern, Kartoffelgerichte isst und sie deswegen so viele Packungen kauft, außerdem waren die an dem Tag im Sonderangebot.
Nachdem Frau Huber bezahlt hatte, sprach sie die junge Frau, die gerade die Kartoffelpackungen in ihrer Tasche verstaute an und meinte, dass es doch ganz einfach wäre, Püree selbst herzu stellen.
Die Jungmama schaute sie verdutzt an und gestand stammelnd, dass sie das nicht könne. Sie habe noch nie selbst Kartoffeln gekocht und sie zu Brei verarbeitet.
Da war es an Frau Huber zu staunen.
Sie fragte die Frau ob sie es ihr erklären dürfe, Sie wollte die Mama nicht noch mehr in Verlegenheit bringen.
Die aber war echt dankbar für den kleinen Kochkurs im Supermarkt.
Es war ein guter Ratschlag, den die Frau Huber da einer jungen Mutter gegeben hat.
Die ist nämlich sofort in das Geschäft zurück gelaufen und hat mehlige Kartoffeln geholt und eine Packung Milch und die beiden haben sich dann fröhlich winkend getrennt.
Das kleine Mädchen wird sich zu Mittag gefreut haben, das erste mal frischen Kartoffelbrei zu bekommen und die junge Mama wird stolz gewesen sein, selbst gekocht zu haben.

Verwendet ihr Kartoffel-Fertigprodukte ?
Oder kocht ihr Kartoffelpüree und Kartoffelknödel selbst ?

 

Frau Huber holt ihre goldene Uhr

frauhuber1Ja eigentlich ist es ja nicht ihre goldene Uhr, sondern die von ihrem verstorbenen Mann Leo.
Aber sie hat die Uhr geerbt und nun ist es doch irgendwie ihre.
Da diese goldene Taschenuhr stehen geblieben ist und sie die Uhr nicht mehr aufziehen hat können, hat sie sie zu einem alten Uhrmacher gebracht, der sie hoffentlich wieder zu Laufen bringt.
Er hat sich eine Woche Zeit erbeten und nun war die Frau Huber auf dem Weg in den kleinen, fast unscheinbar wirkenden Laden und dem alten Herrn, der die Lupe sicher wieder im Auge haben wird.
Es hatte geschneit und der Gehsteig war etwas rutschig und die Frau Huber hat schon zu Hause überlegt ob es wirklich sein muss, dass sie heute dahin geht.
Aber die Neugierde hat überwogen, sie wollte unbedingt wissen ob die Uhr nun gerichtet ist.
Der alte Uhrmacher hatte seinen Laden schon abgesperrt, weil an dem Tag keine Kundschaft vorbei gekommen ist, aber er war im Geschäft und hatte auch das Licht aufgedreht.
Die Frau Huber wollte die Tür öffnen, aber das ging nicht, also klopfte sie an die Scheibe und der Uhrmacher erhob sich etwas schwerfällig aus seinem großen Sessel und kam an die Tür.
Als er die Frau Huber erkannte, ging ein breites Lächeln über sein Gesicht. Er drehte aber nochmal um, um den Schlüsselbund zum Öffnen zu holen und bat dann die Frau Huber schnell herein, damit sie sich aufwärmen konnte.
Es schneite noch immer und es war wirklich sehr kalt.
Er hatte sich einen Pfefferminztee gemacht und bot der Frau Huber auch eine Tasse an, die sie nur zu gern annahm.
Dazu durfte sie sich an seinen Arbeitstisch setzen und der Mann holte aus der Lade die goldene Uhr vom Leo heraus.
Stolz zeigt er, dass der Sekundenzeiger sich nun wieder bewegt und die sichtbaren Rädchen der Uhr sich wieder drehen. Er hat offenbar gute Arbeit geleistet.
Jetzt war es an der Frau Huber zu strahlen. Die Uhr vom Leo funktioniert wieder.
Der Uhrmacher hat das gute Stück in eine neue kleine Holzschachtel gepackt, die er der Frau Huber nun in die Hand drückt und sie dabei mehr als freundlich anlächelt.
“Was bin ich denn schuldig, für die gute Arbeit” fragt die Frau Huber.
Fast war es dem Uhrmacher peinlich, er wehrt ab, “Ach wissen sie das war ja nur eine Kleinigkeit, ich weiß gar nicht, was ich da nehmen soll”  – “Na das geht aber gar nicht, gute Arbeit muss auch belohnt werden” da ist die Frau Huber ganz streng.
“Gut, dann gebens mir was sie meinen” – jetzt war der Ball bei der Frau Huber, die keine Ahnung hatte, was Uhrmacherarbeit wert sein könnte.
Sie zückt aber schnell ihre Geldbörse und nimmt einen 50 Euro Schein heraus.
Der alte Uhrmacher bekommt einen roten Kopf und wehrt bescheiden ab – “Das ist viel zu viel”.
“Na nun nehmen sies schon, mir ist es das wert. Ich bin so froh und glücklich, dass die Uhr wieder funktioniert.”
“Aber dann müssen sie ab und zu auf einen Tee zu mir kommen” freut sich der Uhrmacher.
Ja, so eine Einladung nimmt die Frau Huber wirklich von Herzen gerne an.
Ein wenig plaudern die Beiden noch über dies und das.
Aber jetzt muss die Lintschi leider gehen. Mit einem festen Händedruck verabschiedet sie sich, steckt die Taschenuhr vom Leo mitsamt der neuen Schachtel in ihre Handtasche und macht sich auf den Weg nach Hause.
Vor dem Laden fällt ihr ein, dass sie nicht mal weiß wie der Uhrmacher eigentlich heißt.
Sie schaut sich um und findet über der Eingangstür ein verwittertes Schild:
Uhrmacher Friedrich Haller & Sohn….
Ihre Gedanken schweifen während dem Heimweg zu dem Herrn Haller und sie überlegt, warum der alte Herr da so allein in seinem Geschäft sitzt, wenn es doch Haller & Sohn heißt.

Mal sehen, ob sie das beim nächsten Tässchen Tee heraus finden wird.

 

Urheberrechte/© Andrea Voss

Frau Huber und die Verteidigung

frauhuber1Gestern Abend, es war schon reichlich spät, also zumindest für die Frau Huber, läutet es ihrer Tür.
Erst wollte sie gar nicht aufmachen, weil doch gleich der Krimi im Fernsehen anfängt.
Draußen steht die neue Nachbarin, die Frau Grete Weber und hält der Frau Huber eine kleine Sprayflasche unter die Nase.
Die Frau Huber schaut ganz konsterniert und fragt, was denn das sei.
“Pfefferspray” kam es wie aus der Pistole geschossen.
“Den stecken sie sich in die Manteltasche und wenn sie überfallen werden dann zücken sie den Spray und sprühen dem Bösewicht damit ins Gesicht” die Frau Weber ist voll aufgeregt und verhaspelt sich gleich mehrmals beim Reden.
Die Frau Huber wiederum kapiert gar nichts, “Gute Frau Weber, warum bitte sollte mich wer überfallen ? Ich bin doch eine alte Frau. Und reich bin ich auch nicht.
Nehmens den Spray wieder mit, den brauch ich nicht ”
Schon will sie die Tür wieder zu machen, schließlich hat grad der Krimi im Fernsehen angefangen, man hört schon die Kennmelodie und wenn sie jetzt da lange tratscht, dann kennt sie sich wieder nicht aus, beim Krimi.
“Nein, nein das kommt gar nicht in Frage. Der Karli, (das ist der Herr Weber) hat gesagt, dass ist ein Muss jetzt, für jede Frau und er hat gleich mehrere Spray gekauft, weil die sind bestimmt bald alle ausverkauft.
Nehmens das Flascherl und stecken’s es ein, sagt die Frau Weber jetzt in einem Tonfall, der keinen Widerspruch mehr duldet.
Na gut, denkt sich die Frau Huber, wenn sie den Spray jetzt nicht nimmt, dann steht die Frau Weber noch länger da vor ihrer Tür und sie versäumt wirklich den Anfang von ihrem Krimi.
Sie bedankt sich artig bei der Frau Weber und macht ihre Eingangstür wieder zu.
Jetzt hat sie doch glatt vergessen die Frau Weber zu fragen, was sie ihr schuldig ist, für den Pfefferspray.
Sie stellt das Sprayflascherl auf die Kommode im Vorzimmer und geht zurück auf ihr Sofa und schaltet den Fernseher lauter.
Nützt nur nichts, man hat bereits gesehen wie es zum Leichenfund gekommen ist und das hat die Frau Huber versäumt.
Sie ärgert sich etwas über die neue Nachbarin, aber der Spray geht ihr nicht aus dem Kopf und als dann, in dem Krimi, eine ältere Dame überfallen und ermordet wird, da wird ihr irgendwie bang.
Sie steht auf und geht ganz leise, als ob die Nachbarin das sehen könnte, ins Vorzimmer und steckt den Spray in ihre Handtasche.
Wird nicht viel bringen, weil bis sie die Handtasche aufgemacht hat, ist der böse Bube wahrscheinlich damit schon über alle Berge.
Also nimmt sie den Pfefferspray wieder raus und gibt ihn, wie die Frau Weber gesagt hat, in die Manteltasche.
Im Bett überlegt sie sich dann, dass es wohl schon vorkommt, dass auch alte Frauen, wie sie, überfallen und bestohlen werden und dass ihr erster Gedanke, dass ihr sowas ohnehin nie passieren würde, eigentlich ein wenig naiv war.
Heimlich bedankt sie sich jetzt bei der Frau Weber, dass sie an sie gedacht hat und ihr den Pfefferspray gebracht hat.
Der Herr Hans hat sie heute morgen dann allerdings wieder verunsichert, weil er meinte, dass der Pfefferspray eigentlich eine Waffe ist und man den gar nicht zur Verteidigung verwenden darf.

Puhhh…. und was macht sie jetzt mit dem Sprayflascherl in ihrem Mantel ?

Mit einer Waffe möchte sie eigentlich nichts zu tun haben – aber wie verteidigt sich eine alte Frau (und auch eine junge) wenn sie überfallen wird ?
Ausschließen kann man das ja schließlich nicht wirklich, wie man im Krimi gesehen hat.
Habt ihr da Ideen ? Und wie würdet ihr euch verhalten, wenn Gefahr in Verzug ist ?

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