Herr Jakob – am Fenster zur Straße- ausgesperrt

Ja für normal sitzt der Herr Jakob ja am Fenster und schaut dem Treiben auf der Straße zu, aber ab und zu muss er auch vor die Tür.
Er muss mal zum Arzt oder in den Supermarkt, mal muss er zur Post, wenn er einen Brief an seinen Bruder geschrieben hat und nicht weiß wie viel Porto er kleben muss und manchmal muss er auch zum Friseur.
So auch heute, er geht gerne zum Friseur, da kann er immer ein wenig  mit dem Leopold, seinem Friseur plaudern. Auch bekommt er einen Kaffee oder einen Tee bei seinem Friseur und wenn er warten muss, liegen da ein paar Zeitschriften in denen er schmöckern kann.
Am Heimweg geht er noch in den Supermarkt und kauft zwei Dosen Ravioli und zwei Dosen Thunfisch und eine Packung Spaghetti. Damit hat er wieder für ein paar Tage Proviant zu Hause. Die Frau Matzner hat ihm so ein nettes Stoffsackerl geschenkt, das hat er mit genommen damit er kein Plastiksackerl kaufen muss.
Und dann trifft ihn fast der Schlag, als er vor seiner Haustür steht bemerkt er, dass er den Wohnungsschlüssel vergessen hat. Das muss passiert sein, wie er das Stoffsackerl in seine Tasche gepackt hat.
Nun war guter Rat teuer. Ins Haus würde er ja rein kommen, da macht ihm schon eine andere Hauspartei auf, aber dann in die Wohnung, wie soll das gehen. Es gibt niemand der einen Reserveschlüssel hat. Und das Fenster, durch das er leicht einsteigen könnte, hat er fest verschlossen, ehe er weg gegangen ist.
Zuerst geht er mal zur Frau Matzner in den Blumenladen und fragt sie um Rat. “Da müssen wir wohl oder übel einen Schlüsseldienst rufen” meint die Blumenhändlerin lakonisch. “Das kostet ja ein Vermögen” wehrt der Herr Jakob ab, aber nach etwas Nachdenken weiß er, dass ihm nichts anderes übrig bleiben wird.
Er erinnert sich dunkel, dass die blonde junge Frau aus dem 3. Stock auch schon mal das Problem hatte, da will er mal bei der anläuten und die fragen, vielleicht hat die eine Telefonnummer oder eine Adresse.
Als er bei der blonden Frau anläuten will bemerkt er am Klingelplatte neben den Namensschildern ein kleines Klebeetikett mit der Aufschrift Schlüsseldienst. Er ruft die Frau Matzner, die mit ihrem Smartphone herbei eilt und die Nummer eingibt.
Es meldet sich tatsächlich ein Mann, der einen Schlüsseldienst betreibt und der verspricht gleich zu kommen. Die Frau Matzner meint aber, dass gleich bei solchen Firmen nicht gleich bedeutet. und dass der Herr Jakob mitkommen soll, weil das kann dauern.
Doch ganz unerwarteter Weise fuhr schon wenige Minuten später ein kleiner Lieferwagen mit der Aufschrift “Schlüsseldienst” vor und es stieg ein korpulenter Mann mit einer Schirmmütze aus und sah sich suchend um. Schnell flitzt der Herr Jakob aus dem Blumenladen und ruft dem Mann zu, dass er warten soll.
Gemeinsam läuten sie dann bei einigen Parteien im Haus an und der Herr mit der großen Brille, der immer so freundlich grüßt macht dem Herrn Jakob tatsächlich auf.
Bei der Wohnungstür sagt ihm der Schlüsselmann dann warnend, dass das Aufsperren wohl 100 Euro kosten würde. Der Herr Jakob seufz, denn der Betrag wird ein großes Loch in sein Budget reißen, aber was solls, er muss irgendwie in seine Wohnung kommen.
Der Schlüsselmann werkelt eine ganze Weile an dem Schloss herum und mit einem Knacken springt sie Tür auf. Der Monteur schaut triumphierend und scheint sich zu freuen, dass es ihm gelungen ist, den Herrn Jakob in sein Heim zu lassen.
Die 100 Euro holt der Herr Jakob aus seiner Geldkasette und der Monteur verabschiedet sich, nicht ohne dem Herrn jakob den guten Rat zu geben, einen Reserveschlüssel bei einer Person seines Vertrauens zu hinterlegen.

Sollten wir wohl alle, oder ?
Würdet ihr so ohne weiteres in eure Wohnung kommen, wenn ihr den Schlüssel mal vergessen habt ?

2 Kommentare

  • SusannA

    Früher hatte ich einen Reserveschlüssel im Büro, jetzt hat mein Partner einen in seiner Firma deponiert. Da gibt es Tag und Nacht einen Portier und Wochenenddienst…

  • Meli aus der CH :-)

    Oh der arme Herr Jakob tat mir ja gleich so leid.
    Wir haben eine riesengrosse Klappe für die Schweine, ich könnte im Notfall da durch kriechen und würde so reinkommen.

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