Der Herr Jakob und die rosa Karte

Diesmal begleiten wir Herrn Jakob auf seinem Weg zum Arzt, diesmal sitzt er nicht am Fenster.
Herr Jakob braucht ein paar Medikamente, dafür macht er immer einen Spaziergang, da kommt er auch an der Ordination seiner Arztes vorbei.
Seine e-card hat er immer in seiner Börse, also kann nicht viel passieren und da er schon jahrelang zu eben diesen Arzt geht, hat der auch alle seine Medikamente auf einer Datei gespeichert. Als er das letzte Mal da war, musste er einen Ausweis herzeigen, das hat den Herrn Jakob schon sehr gewundert, denn eigentlich dachte er immer, man würde ihn ohnehin kennen, aber da war eine neue Dame an der Rezeption und die wusste wahrscheinlich nicht wer er ist. Also hat er seinen Personalausweis gezückt und ihn der Dame gereicht. Die hat sich auch ganz artig dafür bedankt.
Zur Vorsicht hat er auch heute den Ausweis eingepackt. Könnte ja sein, dass wieder eine neue Dame da ist.
Aber als er zur Tür rein kam wurde er schon mit Namen begrüßt, da war wieder die Schwester, die er kennt und sie ihn.
Der hat er dann auch seine Wünsche nach seinen Medikamenten vorgetragen und die hat nur genickt.
Sie zog eine Lade auf, da waren viele rosa und blaue Karteikarten drinnen und der Herr Jakob meinte auch, dass sie da seine Karte finden wird.
Aber mitnichten, die Schwester suchte und suchte und schüttelte immer wieder den Kopf und konnte aber die Karteikarte nicht finden. Der Herr Jakob denkt noch, na die werden das doch im Computer drin stehen haben, aber aus irgendeinem Grund sucht die Rezeptionsdame  immer noch.
Leise flucht sie inzwischen schon. Als der Arzt seinen Kopf aus der Tür steckt und den Herrn Jakob sieht, grüßt er ihn auch sehr freundlich und fragt ob er ein bestimmtes Anliegen hätte. *Nur meine Medikamente*- *Na das macht die Elisabeth doch gleich* lächelt der Herr Doktor und verschwindet mit dem nächsten Patienten in seinem Zimmer.
Die Frau Elisabeth aber hat inzwischen einen hochroten Kopf und dem Herrn Jakob wird ganz bange, denn sie sieht aus als ob sie gleich explodieren würde.
*Ich finde ihre Karteikarte nicht, tut mir leid*
*Was heißt das jetzt, bekomm ich jetzt kein Rezept?* fragt der Herr Jakob
*Doch, doch, aber erst muss ich die rosa Kartei finden*
*Haben sie das denn nicht im Computer ? fragt der Herr Jakob schüchtern. Er denkt, dass das im Zeitalter des PCs doch kein Problem sein kann und Karteikarten doch gar nicht mehr nötig sein dürften. Und wieso ist seine Karte eigentlich rosa ?
*Vielleicht suchen sie bei den blauen Karten* wirft der Herr Jakob launig ein.
Da taucht die Schwester Elisabeth unter dem Tisch der Rezeption auf und schaut ihn mit großen Augen an.
Sie stößt einen lauten Seufzer aus, schlägt sich mit der Hand auf die Stirn, stapft zu einem anderen Karteikasten und schwups hat sie eine BLAUE Karteikarte in der Hand. Mit siegessicherem Lächeln eilt sie davon und kommt kurz darauf mit einem Rezept wieder, dass sie dem Herrn Jakob in die Hand drückt.
*Die Kartei war ganz woanders, als ich gesucht habe. Die Neue muss sie wohl verreiht haben.*

Ja das hat der Herr Jakob bemerkt und das seine Kartei doch blau und nicht rosa war auch.
So ganz wusste er nicht was da passiert war, aber für ihn war die Hauptsache, dass er sein Rezept für seine Medikamente bekommen hat, ob seine Karteikarte nun rosa oder blau ist, das ist ihm ganz egal.

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