Sonntagsgeschichte

So diesmal wird es was….

IMG_4032Erlebt hab ich diese Sonntagsgeschichte schon am Mittwoch, mir die Erzählung aber bis heute, Sonntag, aufgehoben.

Ich war am Mittwoch auf Fotowalk, allein, denn mein Mann musste ja arbeiten.
Als ich aus dem Haus ging, wollte ich bei der Bushaltestelle zum Bankomat gehen, denn in meiner Börse herrschte gähnende Leere.
Normal muss ich ja ohnehin einige Minuten auf den Bus warten und der Geldautomat ist gleich an der Haltestelle.
Aber wie es so kommt, da stand der Bus und ich bin gleich reingehüpft und hab mich gefreut und an den Geldautomaten hab ich gar nicht mehr gedacht.

Hab dann eine ziemlich große Tour quer durch die Stadt bis an den Donaukanal gemacht.
Da war ich dann zugegebenermaßen ziemlich erschöpft und vor allem auch durstig und hab mich in ein Cafe gesetzt, mir einen Espresso und ein Glas Wasser bestellt.
Als die Bedienung den Kaffee bringt, fällt mir siedendheiß ein, dass ich ja nicht beim Bankomat war.
Schnell zähl ich meine Barschaft – 2,50 €. Wer die Preise in Wiener Cafes kennt, der weiß, dass man einen großen Espresso nie und nimmer um den Betrag bekommt.
Nun war guter Rat teuer….

Erst hab ich mal den Kaffee getrunken und auch das große Glas Wasser, sicher ist sicher :)
Und dabei hab ich mir überlegt, dass hier vielleicht gleich die Polizei einschreiten würde um  mich als Zechprellerin zu entlarven.
Dann hab ich der Bedienung, die überaus freundlich war, mein Missgeschick gebeichtet und ihr angeboten, mein Handy bei ihr zu hinterlegen und schnell einen Bankomaten zu suchen.
Das Handy als Pfand hat sie nicht genommen, nur gemeint, dass sie eh bis zum Abend Dienst hätte und ich eben wieder kommen soll um die 4,30€ für den Espresso dann begleichen kann.

Der nächste Bankomat war allerdings ziemlich weit weg und retour dahin woher ich gekommen bin, beim Schwedernplatz.
Also bin ich den Weg zurück gegangen, gelaufen wäre echt übertrieben. Auf die Idee, eine Station mit der U-Bahn zu fahren bin ich nämlich nicht gekommen.
Nach einer 1/2 Stunde war ich wieder im Lokal und hab meine Schuld inklusive einem kleinen Trinkgeld beglichen.
Das wollte die Bedienung gar nicht annehmen, aber darauf hab ich dann doch bestanden.

Mir hat das Vertrauen, das sie mir entgegen gebracht hat, sehr gut getan.
In Zeiten wie diesen ist das nicht selbstverständlich.

4 Kommentare

  • Susanna

    Das ist wirklich eine schöne Geschichte und ich denke der Betrag war wohl auch zu gering, sodass sich absichtlich Zeche prellen nicht ausgezahlt hätte ;-)
    LG Susanna

  • Caro

    Sehr nette Geschichte! Und ich denke auch, dass sie es dir angesehen hat, dass du ehrlich bist.

    LG Caro

  • Bedienungen haben einen Blick dafür, ob jemand ehrlich ist oder betrügen möchte. Allerdings ist es wirklich nicht mehr alltäglich, dass dir jemand vertraut. Ein schönes Erlebnis, das gut tut.

    • Danke Ute für deinen Kommentar.
      Freu mich, dass du meine Sonntagsgeschichte gelesen hast.
      Ich geb zu, ich freu mich immer noch über dieses nette Erlebnis, aas mit zuerst so viel Herzklopfen bereitet hat.

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