17.08. Mit den Wiener Linien unterwegs

Wie ich an dieser Stelle schon öfters erwähnt habe, haben wir kein Auto.
Wenn wir einen Kurzurlaub planen, dann bestellen wir und einen Mietwagen für ein paar Tage.
Sollten wir wirklich mal schnell ein Auto brauchen, dann haben wir eine Karte eines Car-Sharing.
Oder wir fahren Taxi !
Das alles klappt hervorragend.
Und alle sonstigen Wege erledigen wir mit den Öffis:

 

Und da liegt der Hund begraben, denn das wird in Wien echt manchmal zum Desaster.
Voriges Monat, als ich zur Fußpflege gefahren bin, war plötzlich die Station einer Straßenbahnlinie weg.
Es war brütend heiß und musste eine komplette Station zu Fuß laufen.

Ok, ich kann das, aber es gibt ja auch alte Leute, die nicht mehr so gut zu fuß sind und die bei so einem Wetter, vielleicht auch bei Regen oder im Winter bei Schnee, nicht so weit gehen können.
Sowas finde ich ausgesprochen kundenunfreundlich.
Für diesmal weiß ich das und werde anders fahren.
Kann natürlich sein, dass es die Station inzwischen wieder gibt, aber da vertrau ich lieber nicht drauf.

Ich könnte zu dieser Fußpflege auch mit der S-Bahn fahren, aber da hat man den Bahnhof, an dem ich in diese einsteigen könnte für 2 Jahre gesperrt, weil eine neue U Bahn Linie gebaut wird.
Freut mich auch nicht wirklich, aber das war angekündigt.

Die Wiener Linien sollten sich auch um ein besseres Fahrerpersonal umschauen.
Denn kaum ein Busfahrer ist in der Lage, diese modernen Busse abzusenken, wenn sie in eine Station einfahren und der Gehsteig nicht gut getroffen wird.
Dann ist nämlich der Ein- oder Ausstieg in oder aus dem Bus echt mühsam
Ich tu mir da schon richtig schwer mit so hohen Stufen und bin vor ein paar Tagen ziemlich heftig gestürzt.
Und so geht es vielen älteren Leuten.
Ebenso den Jung-Müttern mit Kinderwagen, die müssen echt acht geben dass sie ihr Kind nicht aus dem Kinderwagen befördern.

Momentan ist es ja so, dass man die vorderste Tür, die beim Fahrer, nicht verwenden kann, damit die Fahrer nicht mit eventuell Corona infizierten Leuten in Berührung kommen,
Kann man verstehen.
Dort konnte man dem Fahrer noch sagen, dass er den Bus absenken soll, aber weiter hinten stellen die guten Herren sich einfach taub.
Wobei mir nicht einfällt was so schwierig sein soll, auf ein Knöpfchen zu drücken, damit sich manche Leute beim Ein- oder Aussteigen leichter tun.

ich werde trotzdem meine Jahreskarte weiter nützen und mir kein Auto zulegen.

BLOG-TALK am Dienstag

Zeichnung: Dominik Voss

Wir schreiben hier im Blog-Talk, früher hätte man dazu *plaudern* gesagt.
Dazu kann ich was erzählen.

Als ich 13 Jahre alt geworden bin, hab ich mich unheimlich gefreut ein Teenager zu sein.
Ganz modern war dieses Wort damals offenbar.
Kam wohl von *thirteen*
Meine Oma, die sich um solch moderne Dinge nicht gekümmert hat, hat mich ab da einen Backfisch genannt.
Diese *alten Worte* kennen viele Kinder, Jugendliche, aber auch Erwachse nicht mehr.
Zur Straßenbahn sagt man heute ganz selbstverständlich *BIM*, ich kenn die Straßenbahn noch als Tramway.
Die Großeltern sagten *Elektrische*
Wer kennt denn heute noch das Wort Bramburi, so sagte meine Oma zu Erdäpfeln und auch Erdäpfeln ist schon wieder ein veraltetes Wort, denn meist sagt man doch Kartoffeln.

Wenn ich da so darüber nachdenke, dann komm ich mir manchmal vor, wie aus der Zeit gefallen.

Fallen euch auch manchmal so alte Worte ein, die heute kaum mehr jemand verwendet ?
Würde mir gefallen, wenn ihr hier mit mir darüber plaudern würdet.

Mal wieder mit den Öffis unterwegs

In den letzten Tagen war ich wieder mehrmals mit den Öffis unterwegs und wie man weiß, erlebt man da oft unglaubliche Geschichten.

Ich sitze in der Straßenbahn und meine ich schau mich in einer Gegend um, in der ich lange nicht war und wundere mich wie sehr sie sich verändert hat.
Aber das nur so nebenbei.
Ein Stück des Weges fährt die Bahn durch eine Allee und da liegen auf den Bänken ab und an Obdachlose und schlafen, auch wenn es später Nachmittag ist.
So auch heute, ein ziemlich korpulenter Mann hat echt Mühe auf der schmalen Bank zu liegen, an der Lehne angebunden ist sein Hab und Gut.


Im ersten Moment denke ich, dass es echt eine Schande ist, dass es in Zeiten wie diesen, wo wir alle im Überfluss leben und Lebensmittel tonnenweise weg geworden werden, nötig ist, dass es Menschen gibt, die so leben müssen.
Andererseits wollen es vermutlich manche nicht anders.


Da die Bahn grad einen kleinen Stopp einlegt, weil die Ampel rot ist, sehe ich intensiver zu der Bank und stelle fest, dass da neben dem Mann ein Sackerl liegt von einer bekannten Bäckerei, wohl mit ein wenig Gebäck und ein Apfel und eine Banane daneben.
Ein guter Geist hat dem obdachlosen Mann wohl einen kleinen Imbiss hinterlassen.

Ich fand das eine echt liebevolle Geste, in einer so hitzigen Zeit, in der so viel Kälte um uns herum ist.

Eine neue Bahngeschichte

Heute war ich mal wieder öffentlich, das heißt erst mit der U-Bahn und dann mit der Straßenbahn unterwegs.
Und da widerfuhr mir mal wieder eine Geschichte, die schon fast unglaublich klingt.
Ein sehr junger Vater sitzt mit seinem Sohn am Schoss, der Kleine war ca. 1 1/2 Jahre alt, das Jüngelchen quengelt, denn er wollte absolut nicht so sitzen wie Papa das wollte.
Er windet sich hin und her und irgendwann wird das dem Vater zu blöd und er lässt den Buben gewähren, was heißt, er stellt ihn einfach in den Mittelgang der Straßenbahn.
Jüngelchen läuft los und….. landet auf der Nase.
Hat mich nicht wirklich gewundert, weil so ein kleines Kind kann in der fahrenden Bahn schlecht die Balance halten.
Da erhebt sich einige Sitzreihen weiter eine junge Frau, die sich als Mutter des Buben outet, in einer Hand das Smartphone, von dem sie kaum weg sehen kann, mit der anderen Hand hebt sie den Sohnemann auf, trägt ihn zu ihrem Sitz, vor dem sich kein anderer Sitz befindet, setzt den Kleinen dort hin und schreibt auf dem Handy weiter:
Sie schaut das Kind nicht mal wirklich an und schon ist es passiert, der Kleine rutscht vom Sitz und liegt wieder am Boden der Straßenbahn, diesmal ist das Geschrei  noch ärger als beim ersten Sturz.
Nun erhebt sich der Vater, steckt seinerseits das Smartphone in die Jackentasche und gesellt sich zu Frau und Kind.
Der Bub weint immer noch. Also greift der Vater zu einem essbaren Tröstmittel und drückt dem Kind einen Krapfen in die Hand, der für die kleine Kinderhand sowieso schon mal viel zu groß war.
Und was meint ihr wo der Bub in den Krapfen rein gebissen hat ?
Genau dort wo die  Marmelade sitzt !
In einem Schwall ergießt sich die klebrige Masse über Gesicht und Anorak des Kindes, der seinerseits den Krapfen fallen lässt und versucht die Marmelade weg zu wischen.
Der Sitz der Straßenbahn hat auch einiges abbekommen.
Der Vater sucht verzweifelt in seinen Jackentaschen nach Taschentuch oder sonst einem Teil womit der den Sohn sauber machen kann.

Die Mutter schreibt inzwischen noch immer am Smartphone ohne ihren Blick zu heben.

Ich hab zwar keine kleinen Kinder mehr im Schlepptau, aber ein Feuchttücherl und eine Packung Taschentücher hab ich immer dabei.
Beides hab ich dem Vater angeboten, der sich sehr herzlich dafür bedankt hat.

Die Mutter schreibt immer noch und grinst vor sich hin.
Und erklärt dann laut und streng: Wir steigen aus !!

Ich hoffe die Fahrgäste, die als nächstes einsteigen werden, sehen rechtzeitig die Bescherung auf dem Sitz und bleiben nicht drauf kleben, wenn sie sich dennoch setzen.

Unglaublich solche Eltern !