Der Herr Jakob am Fenster zur Straße – Veränderungen

Zeichnung: Dominik Voss

Ihr erinnert euch an den Herrn Jakob ?

Momentan sitzt er zwar immer noch an seinem Fenster, aber meist hat er es geschlossen, nur wenn jemand vorbei kommt, zum Plaudern, öffnet er das Fenster, zieht sich eine warme Jacke an und dann kann der Tratsch auch schon los gehen.
Und noch eine Situation gibt es, dass er das Fenster aufmacht, nämlich dann wenn die kleine Katze vorbei kommt.
Sie klopft mit Tatze und Köpfchen an die Scheiben und der Herr Jakob stellt ihr dann eine Schüssel Futter hin, das sie genüsslich verzehrt.
Allerdings kommt sie nie in die Wohnung, wenn das Schüsselchen leer ist, lässt sie sich streicheln, schnurrt dem Herrn Jakob die Ohren voll und wenn sie genug hat, hüpft sie wieder vom Fensterbrett und verschwindet.

In der Straße hat sich auch einiges getan, vis a vis, in dem Laden der leer stand hat sich eine junge Frau ein Nagelstudio eingerichtet. Seither hat der Herr Jakob gar viel zu schauen, denn es arbeiten 2 junge Damen und es kommen sehr viele Kundinnen. Durch die Scheiben, ohne Vorhänge kann man zusehen, wie die beiden Damen Nägel feilen und lackieren.
Das gefällt dem Herrn Jakob sehr.
Durch den regen Kundenverkehr kommen auch neue Leute in die Bäckerei und auch das Blumengeschäft der Frau Matzner läuft wieder ganz hervorragend, denn viele Damen freuen sich offenbar so sehr über ihre schönen, gepflegten Nägel, dass sie sich das eine oder andere Blumensträußchen gönnen.
Alle sind nun rundherum zufrieden.

Auf der Seite, wo der Herr Jakob wohnt, soll auch ein neues Geschäft kommen.
Da sieht er zwar nicht hin, aber die Frau Matzner, die immer über alles informiert ist, hat ihm erzählt, dass eine der Wohnungen im Erdgeschoss, des Nebenhauses, zu einem kleinen Laden umfunktioniert wird.
Dort soll ein Zeitschriften- und Buchladen rein kommen.
Der Mohamed, der dem Herrn Jakob jeden Tag die Zeitung bringt, hat gleich nachgefragt, ob der Herr Jakob dann weiter die Zeitung von ihm haben möchte.
Ja sicher, denn der Herr Jakob wird ihm das Geschäft nicht verpatzen, außerdem schätzt er das tägliche Gespräch mit dem Mohamed.

Und stellt euch vor, die Frau Matzner versucht sich das Rauchen abzugewöhnen, sie hat sich einen Dampfer gekauft und kommt daher viel seltener zum Herrn Jakob.
Auf der einen Seite findet der Herr Jakob es ja toll, dass sie es wirklich versucht, ihren Zigarettenkonsum zu reduzieren oder vielleicht ganz aufzuhören, weils einfach ungesund ist, das Rauchen, aber die vielen Gespräche mit der Frau Matzner, die fehlen ihm schon.
Er hofft einfach, dass sie wieder öfter kommen wird, wenn es wieder Frühling wird.

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