Frau Huber und das Hörgerät

Vorige Woche war Frau Huber bei dem netten neuen Arzt. Sie wollte eigentlich nur ein Rezept für ihre Blutdrucktabletten haben, aber die junge Ordinationshilfe erklärte ihr, dass sie der Herr Doktor gern sehen möchte.
Also nahm sie im Ordinationsraum Platz und kurz drauf kam auch der Arzt. Er will nur mal kurz Blutdruck messen.
Breites Lächeln macht sich auf dem Gesicht des Doktors breit: “Alles in Ordnung, Frau Huber”.
Frau Huber ist erleichtert und will sich schon aufmachen, die Praxis zu verlassen, da fragt der Doc sie: “Wie schauts denn mit dem Hören aus ?” Frau Huber hat ihn nicht richtig verstanden und fragt nach, was er denn gefragt hat.
Der Arzt aber wusste schon Bescheid und bittet sie in einen Nebenraum, wo er einen Hörtest machen möchte.
Seufzend lässt Frau Huber es geschehen. sie hat ohnehin schon bemerkt, dass sie in letzter Zeit etwas schwer hört.
Und genau das ergibt auch der Test.
Aber das sei kein Problem, ein Hörgerät schafft da schnell Abhilfe.
“Ohje, ein Hörgerät!” Frau Huber weiß natürlich, dass die neuen Geräte klein und handlich sind, trotzdem ist sie nicht erfreut, dass sie jetzt auch so ein “Ding” tragen soll.
Der Emmanuel Haller, ihr erinnert euch, der hat auch seit Weihnachten eins und ist gar nicht so glücklich darüber.
Der Doktor gibt der Frau Huber eine Zuweisung für ein Hörgeräteinstitut mit und bittet sie, dort bald hin zu gehen.

Und heute war es soweit, sie war in dem Institut und man hat ihr so ein Hörgerät angeboten und angepasst und jetzt darf sie es 2 Wochen zur Probe tragen.
Eigentlich findet sie es nicht unangenehm, dieses Ding im Ohr, aber ob sie damit wirklich besser hört ?
Eine große Wirkung kann sie nicht feststellen, bis zu Hause ihr Telefon läutet.
Da erschrickt sie regelrecht, weil das so laut läutet, das ist ihr neu, kann es tatsächlich sein, dass sie das Telefon so laut gestellt hat, weil sie es sonst nicht hören würde ?
Und als später die Linda anruft, hört sie sie plötzlich so nahe, als ob sie neben ihr stehen würde.
Linda ist ganz erstaunt, dass ihre Mutter sie bittet, nicht so laut zu sprechen.
Frau Huber hat ihr nämlich gaar nichts erzählt davon, dass sie sich ein Hörgerät zulegen wird müssen.
Und die nächste Überraschung kam, als sie am Abend ihren Fernseher aufgedreht hat, der hat sie regelrecht niedergebrüllt.
Frau Huber denkt an ihre armen Nachbarn, die sich bestimmt belästigt gefühlt haben durch den lauten Fernseher.
Gott sei Dank hat sich nie jemand beschwert.

Sanft lächelnd greift sich Frau Huber an ihr Ohr und freut sich heimlich, dass der neue Doc so aufmerksam war und ihr zu einem besseren Hören verholfen hat.

 

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