Plauderei im Cafe – 08.01.2017

Zeichnung@ Dominik Voss

Ein neues Jahr und viele neue Besucher und neue Geschichten denen wir lauschen dürfen, im Cafe.
Der Jo hat die Weihnachts- und Silvester-Deko weg geräumt und kleine Kleestöckchen auf die Tische gestellt.
Da es draußen ziemlich kalt ist, kommen die meisten Besucher sehr durchgefroren ins Lokal und freuen sich, dass es hier schön warm und gemütlich ist.

Der Jo hat einen Freund, den Guido und der ist ein Garant für immer lustige und unterhaltsame Geschichten, die er lautstark im Cafe zum Besten gibt.
Der Guido hat eine sehr tiefe, aber auch sehr laute Stimme und wenn er anfängt zu erzählen, lauschen ihm alle gebannt zu.
Guido sitzt meist an der Theke. Böse Zungen behaupten ja, das macht er damit er das Lokal gut übersehen kann und er sicher sein kann, dass ihm alle zuhören.
Diesmal erzählt er von seinem Weihnachtsurlaub auf den Seychellen.
Er braucht nämlich den ganzen Weihnachtsschnickschnack nicht, lieber fliegt er mit der jeweiligen Freundin in die Sonne und erholt sich unter Palmen.
Das allein ist schon eine Erzählung wert, denn man hat bei den Schilderungen vom Guido wirklich das Gefühl, man wäre dabei.
Aber diesmal hat das Ganze eine Pointe, denn dem Guido ist beim Heimflug das Gepäck abhanden gekommen.
Er hat bei der Gepäckausgabe gewartet und gewartet, aber irgendwann waren alle Koffer und Reisetaschen vom Band genommen und sein Koffer war nicht dabei.
Beim Lost and Found Schalter war man bestürzt, dass sowas passiert ist und hat versprochen das Gepäck zu suchen und ihn dann zu verständigen, wo und wann er seinen Koffer abholen wird können.
Da ging die Kuriosität aber weiter, denn am nächsten Tag hatte er auf seinem, auf lautlos gestellten Handy eine fremde Nummer, als er die zurück gerufen hat, ist ihm das Herz in die Hose gerutscht, denn da hat sich ein Bestattungsunternehmen gemeldet und er hat ganz schnell wieder aufgelegt.
Rasch hat er die Nummer seiner Mutter gewählt, die war grad mit ihren Freundinnen im Bus auf der Fahrt zu einem Mädelsabend.
Man muss wissen die Mutter vom Guido ist eine echt taffe Frau, die viel unterwegs ist. Sie war ganz verwundert, dass der Guido so außer der Reihe angerufen hat. Er hat ihr aber schwer erzählen können, dass er das nur getan hat um sich zu vergewissern, dass sie noch lebe.
Also dann nochmal den Bestatter angerufen und der hat ihm dann gesagt, dass er die Koffer verwechselt hat und erst daheim gemerkt hat, dass er den Koffer vom Guido an sich genommen hat.
Er wollte sich einen Termin zum Austausch der Gepäckstücke ausmachen. Tja, nun der Guido hatte nichts zum tauschen. Aber er war erleichtert, dass nicht sein Koffer weg war, sondern der des Bestatters.
Also wieder Anruf bei der Airline, da war man etwas verwirrt, aber cooperativ.
Jetzt wird der Bestatter verständigt, wenn der Koffer auftaucht.
Der Guido hat ja seinen wieder.
Mit leicht geröteten Wangen meinte der dann zum Abschluss, dass er sehr froh war, dass er eine ziemlich komplizierte Zahlenkombi gewählt hat und der Fremde seinen Koffer nicht hat aufmachen können, denn da waren ein paar delikate Sachen im Koffer, die dem Herrn Bestatter vielleicht erröten hätten lassen.

Der Jo fragte dann nur nach, wie der Bestatter denn wusste wen er anrufen hat müssen.
Der Guido hat auf dem Namensschild das er am Koffer angebracht hatte, auch seine Mobilnummer angegeben.
Der Jo meinte nur: “Mit dem Datenschutz hast du es wohl nicht wirklich. Hauptsache man hat dein Sexspielzeug nicht gefunden.”
Der Guido hat dann sein Bier ausgetrunken und ist abgedampft zum Bestatter, seinen Koffer abholen.

 

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