Plauderei im Cafe – 25.10.

geplauder11Zwei Damen im Pensionsalter sitzen im Cafe, an einem der Tische am Fenster. Sie bestellen zwei Kaffee und zwei Gläser Leitungswasser. Beide Damen schauen sehr gepflegt und gut gekleidet aus.Lackierte Fingernägel, etwas Make Up, nette Kleiddung und schöne Schuhe.
Und doch gibt es einen gewaltigen Unterschied zwischen den beiden Frauen, der sich heraus stellt, wenn wir dem Gespräch lauschen.
Beide Damen berichten, dass sie eine in etwa gleich hohe Pension beziehen, rund 1000 Euro pro Monat.
Nicht viel werden manche denken und dennoch erzählt Frau Haas, wie gut es ihr damit gehen würde. Sie kann sogar jeden Monat einen kleinen Betrag zur Seite legen. Sie wohnt in einer kleinen Wohnung, ausreichend für eine alleinstehende Frau, wie sie meint. Sie geht sparsam mit Strom und Heizung um und gönnt sich  im Sommer höchstens eine Woche Urlaub.
Ihr Auto hat sie schon lange verkauft und sich eine Senioren-Monatskarte zugelegt und seither fährt sie gut und gern mit öffentlichen Veerkehrsmitteln durch die Stadt.

Die andere Frau, Frau Gruber, jammert gerne, wie teuer denn nun alles geworden sei und dass sie gegen Monatsende immer sehr kämpfen muss um über die Runden zu kommen. Da wäre es ihr fast lieber wenn sie im Cafe nur das Leitungswasser bestellen könnte.
Zwar versucht Frau Haas der Frau Gruber immer zu erklären, dass das vermutlich an der höheren Miete liegen könnte, denn Frau Gruber wohnt immer noch in der 3 Zimmer Wohnung, in der sie früher mit Mann und Kindern gelebt hat.
Ja das kann natürlich schon sein, aber sie möchte dort nicht raus, es ist ihr Zu Hause.
Und ihr Auto braucht sie auch unbedingt noch, damit sie Tochter und Enkelkinder besuchen fahren kann.
Sie meint immer, dass ihre Kinder doch eigentlich verpflichtet wären sie zu unterstützen, aber die haben selbst zu kämpfen, der Sohn ist seit einem Jahr arbeitslos, die Tochter hat drei Kinder, die viel Geld kosten.
Also wäre die einzige Möglichkeit ein Umzug, in eine kleinere Wohnung, zu dem sich Frau Gruber nicht durchringen kann.
Und wie wäre es mit Unterstützungen vom Staat, fragt die Frau Haas.
Aber das lehnt Frau Gruber ebenfalls entrüstet ab. Da müsste sie außerdem auch ihr Auto verkaufen.

Schwierig, wenn alle guten Ratschläge fehlschlagen – oder wie sehr ihr das ?
Kann man in der Pension mit 1000 Euro gut leben oder ist das eine Illusion ?

3 Kommentare

  • Angelika

    Ich glaube, es geht schon, wenn auch mit Einschränkungen. Kleinere Wohnung und eine Jahreskarte in Wien, bringen sicher einiges an Ersparung. Wir haben letztens durchgerechnet, was uns das Auto im Monat kostet, werden es wahrscheinlich auch nicht mehr lange haben, dann lieber Carsharing, Jahreskarte haben wir sowieso :-)

  • Christl

    Bei 1000,- Euro muß man sehr sparen. Habe eine niedrige Miete, aber Gas und Strom, Haushaltsversicherung und Telefon verbrauchen 600,- Euro. Da muß man sehr sparen und jeden Cent zurück legen.

  • Ich denke, es werden immer Menschen geben, die sehen ihr Glas halb leer. Und haben Angst etwas in ihrem Leben zu ändern. Und Menschen, die sehen alles positiv. Das Glas ist immer halb voll und sie möchten etwas ändern, damit sie weiterhin gut leben könne. Mit 1000 Euro im Monat leben zu könne, bewirkt auch immer irgendwo Abstriche zu machen. Es ist schwierig auf diese Frage eine Antwort zu finden.

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